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Merle Lotter


Thema: Weißsein und Nicht-Weißsein. Postkoloniale Perspektiven auf Kinder- und Jugendmedien

Betreuer*in: Prof'in Dr.'in Gabriele von Glasenapp

In literarischen Texten erschafft die Konstruktion des ‚Anderen‘ über rassifizierende Prozesse üblicherweise ein ‚Wir‘ als weiße Norm und die nicht-weißen ‚Anderen‘ als Abweichung von der Norm. Die Rassifizierung und Stereotypisierung nicht-weißer Figuren in literarischen Texten konstruiert die mediale Repräsentation einer ganzen Reihe von Personengruppen und ist dabei nicht nur ein Phänomen der Allgemeinliteratur, sondern lässt sich auch in der Kinder- und Jugendliteratur beobachten.
Mein Dissertationsprojekt beschäftigt sich mit der Frage, wie in deutschsprachigen Texten der Kinder- und Jugendliteratur von 1945 bis heute Wissen über Weißsein und Nicht-Weißsein konstruiert und dekonstruiert wird. Die Fragestellung ist verbunden mit einer kulturwissenschaftlichen Perspektive und postkolonial orientierten Re-Lektüre von Texten der Kinder- und Jugendliteratur. Sie analysiert auf Grundlage postkolonialer Theoriebildung und unter Anwendung der Analysekategorie race die Konstruktion und Repräsentation von Weißsein und Nicht-Weißsein innerhalb diegetischer Räume. In Anwendung und Modifikation von Ansätzen postkolonialer Erzähltheorie fokussiere ich jene kinder- und jugendliterarischen Texte, die an der Normalisierung sowie Möglichkeit der Dekonstruktion rassistischer und kolonialer Logik beteiligt sind. Demnach fragt meine Auseinandersetzung nach dem postkolonialen Potenzial subversiver Prozesse und wie Texte der Kinder- und Jugendliteratur jenes in kolonialen und rassistischen Kontexten tradierte Wissen über Weißsein und Nicht-Weißsein dekonstruieren.

Beginn der Promotion: November 2022

 

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