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Helena Trapp

Thema: Inszenierung von Geschlecht in kinderliterarischen Bild-Schrifttext-Kombinationen

Betreuer/in: Prof.‘in Dr. Gabriele von Glasenapp (Erstbetreuerin) und Prof. Dr. Michael Staiger (Zweitbetreuer)

Versteht man Geschlecht bzw. die Geschlechtsidentität als diskursiv-performative Leistung, kann auch das Geschlecht literarischer Figuren mehr als kulturelle Konstruktion denn als mimetische Abbildung biologischer Tatsachen bewertet werden. Dass jenem Ansatz zufolge die Geschlechtsidentität maßgeblich durch Handlungen des Subjekts konstituiert wird, lässt die Relevanz der Figurenattribuierung, -handlung und -verortung hinsichtlich der literarischen Konstruktion von Geschlecht offenbar werden und erklärt gleichzeitig die Zielsetzung meines Vorhabens: In der Analyse von Bilderbüchern wird der Bedeutung von spezifischen Zeichen bei der Konstitution von Geschlecht nachgegangen. Dabei wird auch untersucht, wie die Erzählweise Normen und Abweichungen herstellt und gleichzeitig wird deren Bewertung vor einem außerliterarisch gültigen Normhintergrund ermöglicht. Um die geschlechtsspezifischen Zeichen und ihre Bedeutung in der Textstruktur sowie Lesart zu ergründen, erweist sich insbesondere die Zusammenführung von Ansätzen einer genderorientierten Erzähltextanalyse sowie einer Bildsemiotik bzw. Semiotik visuell wahrnehmbarer Zeichen als dienlich. Deutlich wird, dass gerade das Wechselspiel von Schrift- und Bildtext in Bezug auf Geschlechterkonzepte ein Potenzial zur Subversion birgt, indem es einen neuen diskursiven literarischen Wirklichkeits-Raum eröffnen kann, der eine Re-Signifikation von konkreten geschlechtlichen Zeichen sowie Geschlechterkonzepten vollzieht und somit Geschlechterveränderungen realisiert.

Promotionsbeginn: Januar 2021

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