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Jangrak Moon


Thema: Wirklichkeit und Phantasie: Zum Verhältnis von Adoleszenz und Phantastik im kanonischen Roman der Jugendliteratur

Betreuer*in: Prof'in Dr.'in Maren Conrad

Diese Arbeit betrachtet Phantasie als kognitive und emotionale Rahmenbedingung, in der Menschen die Welt erkennen und das Selbst etablieren, und konzentriert sich auf die Realisierungsformen von Phantasie als Ermöglichungsstruktur in der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur. Kinderliteratur als Handlungs- und Symbolsystem ermöglicht es ihren kindlichen Leser:innen, komplexe Ordnungen und Regeln der Welt zu erkennen und zu bearbeiten, die Welt zu verstehen, die Beziehung zwischen dem Selbst und der Welt zu rekonstruieren und im Nachvollziehen von Identitätsbildung eine eigene Identität zu bilden. Als Gegenstand dieser komparatistisch wie interdisziplinär angelegten Beobachtung sollen zwei kanonische Texte im Mittelpunkte stehen, in denen die Wechselwirkung von Phantasie, Psychologie und Phantastik im Zentrum stehen, nämlich Michael Endes „Die unendliche Geschichte“ und C.S. Lewis‘s “Die Chroniken von Narnia“.
Ziel der projektierten Arbeit ist es, die Konstruktion der Gegenwelten und ihrer phantastischen Komponenten z.B. Träume und Magie, Wünsche und Zauberei der beiden Romane zu analysieren und diese in Relation zu der Frage zu stellen, wie sich in der Wechselwirkung von Phantasie Elemente des Symbolsystems Kinderliteratur und der Identitätsthematik im Sinne von Weltanschauung und Persönlichkeitsaufbau von Kindern verschränken.. Dafür erarbeitet die Arbeit aus diskursanalytischer Perspektive die zur Entstehungszeit der Texte relevanten individualpsychologischen Diskurse und stellt diese aus Perspektive einer kinderliterarischen Phantastikforschung in Relation zum literarischen Text. Der Begriff der ‚Adoleszenz‘ soll dabei ebenfalls zentral stehen, ist er doch eine der wichtigen Komponenten von Pädagogik, Philosophie, Literatur und Kunst in der Tradition des Humanismus. Adoleszenz ist in den beiden Romanen „Die unendliche Geschichte“ und „Die Chroniken von Narnia“ ein zentrales Thema, vor allem, da die Hauptfiguren durch ihre Abenteuer in der phantastischen Gegenwelt, die wesentlich von ihrer eigenen Phantasie geformt ist, innerlich wachsen. Diese beiden phantastischen Texte lassen sich daher auf der Grundlage von Phantastik- und Adoleszenzforschung untersuchen, um so herauszuarbeiten, inwiefern Phantasie als zentrale ‚Triebkraft‘ inszeniert wird, die es dem lesenden Kind wie den kindlichen Helden ermöglicht, sich zu einem autonomen und verantwortungsbewussten Menschen zu entwickeln.

Beginn der Promotion: Oktober 2022

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